"Wir haben den Klassenerhalt nicht heute verpasst": Bitteres Ende für Gießens starke Serie

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"Wir haben den Klassenerhalt nicht heute verpasst": Bitteres Ende für Gießens starke Serie

"Wir haben den Klassenerhalt nicht heute verpasst": Bitteres Ende für Gießens starke Serie

Mit einem famosen Endspurt hatte der FC Gießen die Hoffnung auf den Klassenerhalt bis zum letzten Spieltag aufrechterhalten. Nach der Niederlage im Saisonfinale gegen den Meister Hoffenheim II musste der Aufsteiger jedoch den bitteren Gang in die fünfte Liga antreten.

Enttäuschung nach der 1:4-Niederlage gegen Hoffenheim II: Gießen muss zurück in die Oberliga IMAGO/Oliver Vogler

Nun herrscht Gewissheit: Der FC Gießen muss trotz seiner starken Rückrunde den Gang in die Hessenliga antreten. Einzig ein Sieg bei der TSG Hoffenheim II hätte ihn vor dem direkten Wiederabstieg bewahren können - jener war am Samstag aber früh in weite Ferne gerückt. Mit 3:0 führte der Meister schon zur Pause; am Ende setzte sich der künftige Drittligist in Sinsheim klar durch (4:1).

Der FCG findet sich damit genau wie Eintracht Frankfurt II und die beiden Mitaufsteiger Göppinger SV sowie FC 08 Villingen 2025/26 in der Fünftklassigkeit wieder. Mit Eintracht Trier glückte nur einem Neuling der Ligaverbleib.

Wir haben den Klassenerhalt nicht heute verpasst. Ich denke da eher an Spiele wie das Unentschieden gegen Göppingen und die eine oder andere Niederlage.

"Hoffenheim war unglaublich stark und uns in allen Belangen überlegen", erklärt Michèl Magel. Gießens Geschäftsführer blickte kurz nach der Partie, die zahlreiche Fans der Hessen unter dem Motto "Alle in Rot nach Sinsheim!" verfolgt hatten, auf die vergangenen Monate zurück: "Es tut natürlich weh. Wir waren aber vorbereitet und wussten, dass es passieren kann. Wir haben den Klassenerhalt nicht heute verpasst. Ich denke da eher an Spiele wie das Unentschieden gegen Göppingen und die eine oder andere Niederlage."

Diskrepanz zwischen Hin- und Rückrunde

Tatsächlich herrscht eine große Diskrepanz zwischen der Punkteausbeute in der Hinrunde und der Rückrunden-Bilanz. Während Gießen im ersten Teil der Saison nur zwölf Zähler sammelte, waren es im zweiten Teil satte 26. Hätte der FCG auch in der Vorrunde so gepunktet, käme er in der Gesamtabrechnung also auf 52 Zähler. Zum Vergleich: Mit dieser Punktzahl landen die Stuttgarter Kickers in der Endabrechnung auf dem sechsten Tabellenplatz - weit entfernt von irgendwelchen Abstiegsnöten.

"Die Enttäuschung ist riesig. Vor dem Spiel hatten wir uns trotz der Konstellation etwas erhofft. Aber wir waren heute nicht wach genug. Viele kamen mit dem Druck nicht zurecht", sagte Michael Fink. Der ehemalige Bundesliga-Akteur wurde nach dem frühen Wechsel Daniyel Cimens (SG Barockstadt) zum Chefcoach befördert und meisterte in diesem aufreibenden Jahr so manche Herausforderung. Mit einem überraschenden wie beeindruckenden Schlussspurt hatte seine Elf zuletzt die Hoffnungen auf den Ligaverbleib genährt. Unter anderem schlug sie den FSV Frankfurt sowie den SGV Freiberg (jeweils 1:0) und punktete gegen Vizemeister Kickers Offenbach (1:1).

Kleiner Umbruch möglich

"Mit 38 Punkten abzusteigen, ist bitter. Jetzt ist es aber wichtig, sich wieder aufzurichten", sagt Magel. Über Veränderungen im Kader soll die nächste Woche Aufschluss geben. Der Manager erwartet "keinen riesigen, aber einen gewissen Umbruch". Eine Achse soll gehalten werden; zudem sollen Neuzugänge für "neuen Schwung" sorgen. Abgänge von Leistungsträgern sind bislang nicht bekannt. Akteure wie Innenverteidiger Pietro Besso oder Angreifer Oliver Kovacic dürften aber das Interesse anderer Vereine geweckt haben.

Schon vor dem Saisonfinale hatte der Klub die Vertragsverlängerungen mit Tolga Duran, Davide Itter und Dominik Rummel bekannt gegeben. Mit Lennox Reichenbächer wurde zudem ein Talent bis 2027 gebunden. Die Stimmung trübte allerdings die schwere Verletzung Wessam Abdel-Ghanis. Gießens Kapitän zog sich im Training einen Kreuzbandriss zu.

Wir wollen ein Team aufstellen, das möglichst weit oben mitspielen kann.

"Klar ist: Wir wollen ein Team aufstellen, das möglichst weit oben mitspielen kann. Wir werden unser Bestes geben", betont Fink. Auf ihn wird der Verein auch künftig setzen, ebenso auf seine Co-Trainer Stephen Jäckel sowie Meba Karnapke - und natürlich auf die Stärke einer Mannschaft, die so manchen Rückschlag wegstecken musste und die furiose Rückrunde beinahe mit dem kaum mehr für möglich gehaltenen Klassenerhalt gekrönt hätte. Auch wenn das am Samstag für Magel, Fink und Co. nur ein schwacher Trost war: Der FC Gießen verlässt die Regionalliga erhobenen Hauptes.

kicker

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